Donnerstag, 6. März 2008

Alpenveilchen in Israel

Tag 5 - 6.März 2008
5:30 Uhr - der Wecker klingelt. Ich drücke den Schlummermodus.
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6:05 Uhr - So ein Mist. In 25 Minuten fährt das Auto Richtung Zikhron Yaaqov los und ich schau aus wie ne halbe Weisswurst und fühle mich wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Ich stehe auf und stress mich um pünktlich zu sein.

Heute steht die Besichtigung einer Tochterfirma auf dem Programm und ein Auf- bzw. Abbau eines der Quarantänezelte. Doch davor ist eine knapp einstündige Fahrt nötig nach Shaqed - knapp der Grenze zu einem Palästinensergebiet. Der Mitarbeiter der mit mir dort hinfährt erklärt mir bei der Hinfahrt einige interessante geschichtliche Hintergründe der jeweiligen Gebiete die wir durchfahren - alles kann ich mir leider nicht merken.

Bevor ich in Israel angekommen bin, dachte ich immer hier is alles Wüste. Im Gegenteil: Kühe stehen auf den grünen Wiesen und hinter dem Gras stehen Nadelwälder. Bin ich wirklich in Israel!? - Wir fahren eine Seitenstrasse und halten an einem kleinen Parkplatz. "Hier gibt es Alpenveilchen!" sagt der Mitarbeiter zu mir. Alpen? In Isreal!? Verdutzt folge ich ihm in einen kleinen Wald. Nur hier in ganz Israel gibt es das... im Ben-Shemen-Wald. Ja, hier könnte Bayern sein.



Wir fahren entlang einer wunderschönen Serpentinenstrecke weiter Richtung Shaqed, auch dort gibt es vieles zu entdecken und ich würd am liebsten alle 100m "Halt!" rufen. Naja, ich habe ja noch gute 4 Monate Zeit um ggf. diese Strecke nochmal mit einem Mietwagen abzufahren.

Der Vormittag verläuft wenig spektakulär - mittlerweile ist eine Brutshitze aufgezogen. Draussen sind ungefähr 27 °C und ich stehe in einer Werkshalle und baue ein Isolationszelt auf - da haut's dir die Soße runter. Immerhin sind in der Halle nur ca. 30 °C. ;-)



Am Mittagstisch in der Kantine, die ein wenig erhöht liegt, genieße ich den 270° Panoramablick rechts auf die Israelisch-palästinensische Stacheldraht Boarderline (die braune Linie wird patroulliert) und links auf den Berg Gilboa (nicht Balboa) an dem König Saul sein Heer zum Kampf gegen die Philister sammelte und nicht nur die Schlacht, sondern auch seinen Sohn Jonatan verlor. Nachdem wir das Zelt wieder abgebaut haben und ich mir vom zuständigen Ingenieur ein paar Hinweise und Ratschläge eingeholt habe, machen wir uns auf den Rückweg Richtung Zikhron Yaaqov.



Zum Unternehmen gehört auch ein Bauernhof mit Kühen, Schaafen und einer
großen Obst- und Gemüseplantage. Alle Erzeugnisse kommen auch ins tägliche
Kantinenmenu. Der Rest wird verkauft. Die Gesamtkonstellation und Organisation ist mit keinem klassischen deutschen Unternehmen zu vergleichen. Es ist wirklich eine komplett neue Erfahrung für mich.


Der Tag endet mit einer ruhigen Nacht in Haifa... das Meer rauscht leise in der Nähe und ich stehe auf dem Dach des 3stöckigen Appartmenthauses und genieße den Ausblick auf den Carmel mit den beiden Türmen des Dan Hotels und der Bahain Gärten. Die Reiseroute für Freitag (Wochenende! in Israel Fr. u. Sa.) steht fest - Haifa ich komme!


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi, Alex,
super Blog, den Du eingerichtet hast. Das hätte ich früher auch gerne gehabt. Gibt eine Doku für´s Leben.

So long und Shalom
Dad