Samstag, 31. Mai 2008

Jerusalem und Besuch aus der Heimat

"Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, dann soll mir meine rechte Hand verdorren. Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, wenn ich an dich nicht mehr denke, wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe." (Psalm 137,5-6)

Shalom liebe Blogfreunde.

Tja, der Psalm sagt so einiges. Jerusalem kann man einfach nicht vergessen und ich war endlich dort! :-) Dazu gleich mehr.

Man höre und staune: Es gab den ersten Besuch aus der Heimat! Mein Vater war vor 2 Wochen hier. Mit im Gepäck: Lederhosn, Leberwurscht, Schinkenwurscht und Gummibärchen. Also quasi mein Survival-Package für die letzten 2 Monate Israel. Die Zeit vergeht einfach wie im Flug.

Also, wie lief der Besuch ab? Am Freitag 16.5. kam mein Vater hier zu Besuch an - erstmal auspacken und ein wenig ausruhen. Nachdem dann der "kleine Hunger" kam sind wir erstmal um die Ecke zu einem neuen Fischrestaurant und haben uns für kommende Taten gestärkt. Folgend sollte gleich mal das Nachtleben Haifas erkundet und in der German Colony der Aufenthalt eingeläutet werden. Wir waren im Douzon mit Friederike, Rebekka und Rebekkas Vater der auch hier zu Besuch war. Es wurde ein langer und netter Abend der irgendwann um 3 Uhr morgens auf einem Hausdach in bat Galim endete. Achja... und es heisst jetzt in Israel nichtmehr "Lecheim!" sondern "Zum Lecheim!" (auf deutsch: Prost!)





Der Tag danach...

Nachdem wir endlich so gegen 11 Uhr aus den Betten kamen erinenrten wir uns an die großmundigen Planugnen des Vorabends: Treffen mit Rebekka und ihrem Vater an Hof Ha Carmel - Entspannen am Strand. leicht wacklig auf den Beinen machten wir uns auf den Weg dorthin und haben uns in der Camelbar nieder gelassen um Vitamine in Form eines Fruchtshakes zu tanken. Im Anschluss, zum Mittag, ging es hoch auf den Carmel in ein Drusen-Dorf (Bevölkerungsgruppe hier in ISrael) um dort zu Mittag zu essen. LECKER LECKER! Aber mal wieder viel zu viel.





Nachdem wir mal wieder gestärkt waren hiess es: heim nach Bat Galim, Zeug zusammenpacken und los gen Tel Aviv! Dort gab es erstmal ein tolles Abendessen im neuen hafen von Tel Aviv in einem klasse Fischlokal names The White Pergola. Im Anschluss gabs noch ein gute Nacht Bier in einem irish Pub und dann war auch schon wieder gut ;-) Am nächsten Tag sollte ja noch Jerusalem erkundet werden.

Jerusalem...

um 9 Uhr kamen wir los aus Tel Aviv und machten uns auf den einstündigen Weg Richtung Jerusalem. Allein die Hinfahrt auf die berge hoch Richtung Jerusalem ist ein Traum. Man merkt richtig wie viel Geschichte in der Gegend steckt. Ein guter Freund meines Vaters begleitete uns an diesem Tag und erzählt uns über die Belagerungen der Stadt, der Zufahrtswege, etc. Die Vorfreude wächst - vorallem haben wir einen Privaten Führer der uns einen ganzen Tag lang Jerusalem zeigen wird!

In der Stadt angekommen geht es erstmal zum Aussichtspunkt um von dort einen Überblick über die Stadt zu bekommen. Die einzelnen Stadtteile: jüdisch, christlich, muslimisch und armenisch. Wir bekommen einen 4000 Jahre Kurzbericht, wie und wer Stadtbesetzer war... von wo kam Jesus, wie wuchs die Stadt, wo gab es Wasser, wie viele Tempel gab es, wie oft wurde die Stadt zerstört und auf ihren Trümmern wieder aufgebaut (36 mal!!!!!!)... Irsinnig!






Danach ging es ins Davidson Centre. Dort bekommt man sehr viele Informationen über den Templeberg und die Tempelbergmauern (auch die Klagemauer ist ein Teil davon). Wir schauen uns einen Film an der über einen Pilger erzählt der vom See Genezareth nach Jerusalem kommt um dort für seine Familie zu beten und am Tempel Salomon ein Opfer erbrachten. Gerade schon erwähnt ging es dann zur Klagemauer: Hier ist Kopfbedeckungspflicht wie man an dem Bild sehen kann ;-)

Mittagessen gab es am Damaskustor, quasi irgendwo in der Stadtmauer drin! Am Nachmittag ging es entlang der Via Dolorosa (Kreuzweg Jesu) durch den arabischen Markt. Tolle Eindrück - so muss ein Shuk aussehen. Überall riecht es nach Gewürzen, Tücher füllen die Gassen ein bunte Farben und alle 10 Meter wird man angesprochen die beste Qualität zu kaufen. Wir besuchen weiter die Grabeskirche, wo Jesus begraben sein soll. Auf der Stelle wo die Kirche steht soll das Kreuz gestanden haben an dem Jesus gekreuzigt wurde.















Der Tag vergeht wie im Flug und endet im jüdisch orthodoxen Viertel von Jerusalem von wo wir uns auf den Weg nach Tel Aviv machen um dort nochmal das Nachtleben zu genießen. Der neue Hafen ist wieder unser Ziel und wir kommen so gegen 3 Uhr ins Hotel. :-)

So viel bis jetzt aus Jerusalem...

beim nächsten Mal: Das Tote Meer, Masada und "Warum das tote Meer wirklich "totes Meer" heisst"! ;)

lg

Shabbat Shalom

Alex



Samstag, 24. Mai 2008

Happy Birthday Israel! - Yom Ha'atzmaut

Shalom!

Ich schaue grad auf meinen Kalender - satte 2 Wochen isses schon wieder her, dass Israel seinen 60. Jahrestag gefeiert hat. Natürlich war ich mitten drin im Getümmel und hab einiges Live miterlebt. Vor 60 Jahres, am 14. Mai 1948 wurde in Tel Aviv von Ben Burion die Unabhängigkeit des Staates Israel ausgerufen.

Am 8.Mai 2008 (es geht nach jüdischem Kalender, daher nicht der 14.Mai 2008) war der Jubiläumstag. Aber bereits einen Tag zuvor war einiges los in der Stadt. Feuerwerk, Konzerte, prall gefüllte Strassen.

Ich begebe mich an dem Tag natürlich mitten ins Zentrum von Haifa. Mit Friederike schaue ich mir das Feuerwerk im Hafen vom Berg oben aus an. Es dauert nicht sonderlich lange und es ist auch nicht sonderlich groß, aber die Kulisse (Bucht von haifa) macht das ganze wieder wett.



Wir holen uns einen Kaffee und schlendern durch das Zentrum
und landen in einem kleinen Park nahe des Zoo. dort ist eine kleine Waldbühne aufgebaut wo eine Band spielt. Der Park is gerammelt voll mit Menschen.



Viel mehr gibt es an diesem Abend nicht zu entdecken. Aber Omer und seine Freundin Inbal holen mich noch ab um auf eine kleine private Yom Ha`atzmaut Party zu gehen.



Der Tag drauf hingegen bietet wieder einiges zu sehen. Angekündigt sind eine Militärparade, Fallschirmspringer, und vieles mehr. Amir versorgt uns mit Eintrittskarten für das Stadion in Haifa um dort alles Live miterleben zu können. Doch die Parade zieht zunächt aus der German Colony rüber zum Stadion. Das muss ich natürlich auch auf Bildern festhalten. Also beginnt mein Tag mit einem kleinen Fussmarsch durch ein Fahnenmeer. Man meint fasst die ganze Stadt besteht aus israelischen Flaggen. Vergleichbar ist das nur wenn man sich an die WM 2006 in Deutschland zurück erinnert.







Bei der Militärparade sind Marschkapellen aus der ganzen Welt eingeladen. unter anderem: Brasilien, Rumänien, Niederlande, Russland, Deutschland, USA, Frankreich, etc. Die ganze German Colony ist voll mit Menschen und alle applaudieren den Kapellen zu die sich Richtung Stadion bewegen.








Nachdem alle Kapellen vorüber sind, machen wir uns auf den Weg Richtung Stadion. Dort angekommen sehen wir nur noch verschlossene Tore. Das ist mal wieder typisch! Die haben für ein 20.000 Mann Stadion 40.000 Karten verteilt!!!! Was für eine organisatorische Meisterleistung. Und wir stehen vor der Tür :-(

Aber alles kein Problem... auch wenn dir in Israel jemand sagt: hier gibt es kein reinkommen mehr - nicht aufgeben und einfach den nächsten fragen. Wir gehen einmal ums Stadion rum und schwupps haben wir einen Sitzplatz auf der Haupttribüne. :-) Im Überflug kommt ein großes Flugzeug an: Fallschrimspringen-Zeit. Mit Fahnen behangen landen die Fallschirmspringer auf dem Fussballfeld des Stadions und liefern sich einen Wettbewerb um die beste Landungstechnik. Der Rauch auf dem ersten Bild diente dem Piloten um das Stadion zu finden... ;-)








Nach den Skydivern kamen wieder die Kapellen ins Stadion und lieferten sich musikalische Schlachten um das verrückteste Programm. Und ich muss sagen die deutschen Vertreter der Luftwaffe Karlsruhe haben sich wacker geschlagen und eine super Show abgeliefert!!






Nach all die TamTam entschlossen wir uns den Tag gemütlich am Strand ausklingen zu lassen und beim Sonnenuntergang einen Fruchtshake an der Camel-Bar an Hof Ha'Carmel zu trinken.







Es war ein toller Tag und wieder eine neue Erfahrung!


Shalom Shalom!

Alex

Dienstag, 6. Mai 2008

Nicht viel neues... aber bisserl was :-)

Shalom zusammen,

viel gibt es von den letzten Wochen leider nicht zu berichten. Eine kleine Grippewelle zieht über das Land, aber bin wieder auf dem Damm und blicke einem besonderen Wochenende entgegen. Am Donnerstag feiert der Staat Israel 60jähriges Staatsjubiläum. Es wird hier in Haifa schon viel aufgebaut und ich bin wirklich gespannt was ich alles so erleben werde. Von Militärmärschen, Flugshows, Lasershows, Lightshows, Partys, etc pp ist alles dabei. Man weiss im Endeffekt garnicht was man planen soll... aber hier wird überall was los sein und ich werd sicher mit min. 400 Fotos heim kommen ;-)

Was kann ich über die letzten 2 Wochenerzählen. Wir haben ein paar mal am Strand hier gepicknickt... war sehr nett und es gab guten Wein vom besten Winzer hier names: Tishbi! Kann man wirklich empfehlen.








Aber wie man sieht gab's nicht nur Wein sondern alle möglichen Leckereien: Humus, Trina, Oliven, Gurken, Tomaten, frisches Brot, Käse, Wurst, alles was eben dazugehört :-) Schon ne feine Sache wenn man 20 Meter vom Strand weg wohnt.

Achja, und ich durfte an einem Seder Pesach Abend teilnehmen. Pesach ist quasi das jüdische Weihnachten und Amir's Mama hat uns alle eingeladen! Das war SUPER! Das Essen war unglaublich lecker und es war einfach ein schöner Abend an dem aus der Haggada vorgelesen wurde und die Geschichte des Auszugs der Juden aus Ägypten erzählt wurde. Symbolisch werden viele Dinge am Tisch gemacht, zb Katroffeln in Salzwasser tunken und essen fürm die vergossenen Tränen, etc. Es ging alles sehr schnell und ich war zu sehr damit beschäftigt der Englischen Übersetzung irgendwie zu folgen ^^ Daher gabs leider kaum Fotos... aber ein Foto will ich euch dann nicht vorenthalten: Alex mit Kippa (der trditionellen jüdischen Kopfbedeckung)!

Es war ein TOLLER ABEND! Vielen Dank Amir und vor allem Amirs Mama für die Einladung! Ich werd den Abend nie vergessen!








Heute Abend war ich seit langem mal wieder auf dem Dach und hab mit meinem Besuch Kaffee getrunken! Ihr kennt den Ausblick zwar schon, aber wenn ich davon schon nicht genug bekommen kann wie sollt ihr das dann!?

Hier nochmal ein Blick vom Dach:







Liebe Grüße aus dem bald 60jährigen Israel und ich hoffe dass der ein oder andere dem Blog treu geblieben ist. Auf jeden Fall ganz liebe Grüße an meine Freunde, meine Familie und an meinen größten Blog-Fan: Meine Tante NICKI :-)

Shalom Shalom

Laihla Tov (Gute Nacht)

Alex